STILLLEBEN
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MEDITATION ÜBER DIE SCHÖNHEIT
Ausstellung vom 15.11.2020 – 07.01.2021
Der Begriff Stillleben wurde erstmals um 1650 in einem holländischen Bilderverzeichnis erwähnt. Dabei bilden Komposition, Form und Farbe den Schwerpunkt der künstlerischen Gestaltung. Nach den Inhalten werden Blumenstillleben, Küchenstück und Jagdstück unterschieden. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Stilllebenmalerei eine selbstständige Disziplin.
Licht und Farbe faszinierten den Maler Rudolf Bartels (1872-1943) über alles: blühende Bäume, strahlende Regenbogen, schillernde Seifenblasen und leuchtende Laternen verzaubern seine Bilder. Auf der Suche nach neuen formalen Möglichkeiten für die Malerei galt seine Vorliebe dem wissenschaftichen „Zerlegen“ von Mischfarben in reine Grundfarben, die sich wiederum bei entsprechendem Abstand im Auge des Betrachters erneut zur Mischfarbe zusammenfügen. Bartels war offensichtlich durch diese Forschung um die Wirksamheit von Farben in bestimmten Zusammenhängen und deren Anwendung in einer realitätsbezogenen Bildfindung geprägt. Bartels war als Blumemmaler gekannt. Er gestaltete bereits seit Beginn seines Schaffens Stillleben. Anfänglich interessierten ihn Blumen, häufig in Glasvasen angeordnet. Die Zuordnung von Blumen und Gegenständen geschieht sparsam. Seine virtuose, kräftige Art, die lebendig gewordene Freude am Schönen in der Natur, erlangte Aufmerksamkeit. Augenfällig ist die Einfachheit seines Sujets, wobei die Gestaltung in ihrer Leuchtkraft und Thematik an Vincent von Gogh erinnern.